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Susanne Brünjes

Wechseljahre und Yoga
Wechseljahre

Reden wir zuviel über die Wechseljahre?

September 5, 2025

Vor kurzem ist in der Zeit ( Ausgabe 033/25) ein Artikel der Journalistin Carmen Böker erschienen. Sie kritisiert darin, dass wir zu viel über die Wechseljahre sprechen und dabei die Frauen als „versehrte, fragile und zarte Wesen“ vorführen. Sie selbst hat kaum Beschwerden und möchte nicht als „ewige Problemzone“ wahrgenommen werden. Auch meint sie, dass der Blick zu sehr auf das Leid und die Symptome gerichtet wird und junge Frauen sich dadurch schon im Vorfeld vor der Menopause fürchten würden.

Eine Sichtweise, die ich in Teilen auch durchaus nachvollziehen kann.

Und :

Ich denke trotzdem, wir müssen noch viel mehr und weiterhin darüber sprechen, was die Wechseljahre für unsere körperliche und psychische Gesundheit bedeuten.

Und zwar nicht, um uns als „versehrt und fragil“ zu sehen, sondern ganz im Gegenteil :

Wir sollten darüber reden, damit alle Frauen wissen, welche Symptome zu den Wechseljahren gehören, was sie unterstützen kann in dieser Zeit, was wir tun können, um jetzt schon an ein paar Stellschrauben zu drehen, um bis ins hohe Alter gesund und selbstbestimmt leben zu können. Und das mit ganz viel Freude und Leichtigkeit.

Die Möglichkeit der Selbstermächtigung durch Information kann eben genau das Gegenteil von Schwäche und Fragilität sein.

Vom Ende der Aufbauphase und neuen Räumen

Worüber wir meiner Meinung nach ebenfalls viel mehr reden sollten ?

Über die Möglichkeiten, die diese neue Lebensphase mit sich bringt.

Die Schriftstellerin und Lyrikerin Ulrike Draesner hat das einmal in einem Interview sehr schön beschrieben :

Die Lebensphase , in der sich Fragen stellen wie : Will ich Kinder, oder nicht, was möchte ich beruflich machen, wie soll meine Partnerschaft aussehen, kann ich mir ein Haus leisten, und wie kann ich das alles unter einen Hut bringen, ist vorbei.

Und das nimmt einen enormen Druck. Denn in der zweiten Lebenshälfte sind diese Dinge meist entschieden, sagt sie. Und weiter : Ich habe innerlich einen anderen Raum, um mich zu konzentrieren auf was auch immer ich mir aussuchen möchte. Der Gelingens- und Leistungsdruck ist weg und hat Platz geschaffen für neue Räume und die Frage:

Womit habe ich mich arrangiert in meinem Leben – und möchte ich das aufrechterhalten, oder ist jetzt die Zeit, etwas Neues anzufangen?

Wissen bedeutet handeln zu können

Ich denke, wir brauchen beides : Die Geschichten von Aufbruch und Freiheit, genauso wie das Wissen über mögliche Symptome und die Auswirkungen der Hormonumstellung auf unser ganzes System.

Denn das Wissen darüber, was durch den Hormonwechsel geschieht in unserem Körper, gibt uns auch die Möglichkeiten selbstwirksam zu handeln und präventiv gut für uns zu sorgen.

Nur, wenn ich informiert bin, habe ich auch die Möglichkeit zu reagieren und zu handeln.

Statistiken besagen, dass etwa ein Drittel der Frauen keine Beschwerden hat, ein Drittel leichte Beschwerden und ein Drittel erheblich betroffen ist von den Symptomen.

Es ist jedoch unabhängig davon, ob sich die Symptome bemerkbar machen oder nicht : Die Hormonumstellung in den Wechseljahren hat für alle Frauen Auswirkungen auf Herz, Gehirn und Stoffwechsel.

Es fehlt noch immer an Beratung

Noch immer sind selbst viele Ärzt/innen nicht gut informiert über die Wechseljahre. Frauen, die in ihre Hausarzt- oder Frauenarztpraxis kommen, werden oft noch immer nicht ernst genommen und dadurch nicht entsprechend behandelt. Dabei kann man das eigentlich nicht mal den Ärzt/innen zum Vorwurf machen. Denn bis vor kurzem wurde das Thema Wechseljahre der Frauen in ihren Ausbildungen kaum gelehrt. Ganz allgemein steckt die Forschung zum Thema Frauengesundheit praktisch noch in den Anfängen, weil jahrzehntelang Frauen in den Studien nicht berücksichtigt wurden.

So werden Risiken, die bei Frauen ab der Lebensmitte steigen, wie z.B. Herz-Kreislauferkrankungen, Osteoporose. Depressionen, Diabetes und vieles mehr, oft unterschätzt.

Zum Glück ändert sich das mehr und mehr und es kommen ständig neue Forschungsergebnisse, Studien und Erkenntnisse dazu. Eben weil dieses Thema inzwischen gesellschaftliche Relevanz hat und wir darüber sprechen.

Empowerment statt Schweigen

Darum finde ich : es gibt viele Gründe dafür, über die Wechseljahre zu sprechen. Uns als Frauen auch untereinander auszutauschen, zu informieren und gegenseitig zu empowern.

Das Yogaretreat „Back to Balance“, das ich im Juni mit Unterstützung der Psychologin Sandra Tschöpe von „mymenomind“ unterrichten durfte, war ein ganz schönes Beispiel, wie das gelingen kann. Der Austausch der tollen Frauen in verschiedenen Phasen der Wechseljahre war unglaublich bereichernd und stärkend.

Die Zeiten, in denen fast die komplette zweite Lebenshälfte einer Frau zum Tabuthema wurde, sollten vorbei sein. Wenn wir das Glück haben, 40 Jahre und älter zu werden, dann kommen wir an diesem Thema nicht vorbei – ob es uns gefällt oder nicht.

Warum also nicht lieber informiert sein.

Genauso wenig wie eine Schwangerschaft eine „Krankheit“ ist, sind es auch die Wechseljahre an sich nicht. Sie sind eine Lebensphase. Ja, und vielleicht sind wir fragiler in dieser Zeit – so what?! Vielleicht sollten wir das auch gar nicht abwerten, sondern akzeptieren? Vielleicht dürfen wir uns selbst gegenüber einfach weniger hart und anspruchsvoll sein und uns selbst stattdessen lieber eine liebevolle beste Freundin werden?

Ich bin sicher : Auch unsere Mütter und Großmütter hätten sich bestimmt mehr Austausch und Informationen gewünscht. Denn als „Mängelexemplar“ sieht man sich selbst vielleicht gerade dann, wenn man sich allein fühlt mit seinen Fragen und nirgendwo Antworten zu finden sind.

Darum meine ich : Let`s talk about it!

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